Diese Faktoren beeinflussen Windkraftanlagen

Es gibt verschiedenste Faktoren, welche die Menge gewonnener Energie und die Effizienz einer Windkraftanlage beeinflussen. Doch ohne Wind bzw. eine entsprechende Windgeschwindigkeit läuft gar nichts.

Windturbinen nutzen die kinetische Energie des Windes, der die Rotorblätter (die auch als Klingen oder Schaufeln bezeichnet werden) der Turbine antreibt und eine Hauptwelle in Bewegung setzt. Die Klingen werden mit Muttern an einer zentralen Nabe befestigt, die durch die Bewegung der Rotorblätter zu rotieren beginnt. Mit dieser Nabe wird eine sog. Hauptwelle oder Rotorwelle verbunden, die folglich mit der gleichen Drehzahl rotiert wie die Nabe. Dementsprechend dreht sich die Hauptwelle sehr langsam, z.B. mit 15 oder 20 Umdrehungen pro Minute. Denn eine Windkraftanlage rotiert nicht schnell, sondern erreicht den besten Wirkungsgrad bei sanfter und gleichmäßiger Rotation, bei Windgeschwindigkeiten um die 40 km/h bis 50 km/h.

Doch die meisten Generatoren benötigen hohe Drehzahlen (zwischen 900 und 2.000 Umdrehungen pro Minute), um kinetische Kraft in elektrische Energie umzuwandeln und ein entsprechendes Spannungsniveau, sowie die übliche Netzfrequenz (50 Hz oder 60 Hz) zu erreichen. Hier kommt das Getriebe ins Spiel. Das Getriebe verbindet die Hauptwelle mit einer Hochgeschwindigkeitswelle, welche schließlich den Generator antreibt. Die ursprünglich niedrige Drehzahl wird also vervielfacht. Zur Berechnung wird hier das Übersetzungsverhältnis herangezogen, welches bei großen Anlagen meistens 1:100 beträgt. Aus den 20 Umdrehungen pro Minute der Hauptwelle werden also 2.000 Umdrehungen pro Minute für die Hochgeschwindigkeitswelle.

Es gibt also verschiedenste Faktoren, welche die Menge gewonnener Energie und die Effizienz einer Windkraftanlage beeinflussen. Doch ohne Wind bzw. eine entsprechende Windgeschwindigkeit läuft gar nichts.

Die drei wichtigste Aspekte sind deshalb:

  • Windgeschwindigkeit
  • Luftdichte
  • Blattdurchmesser

Essenziell ist natürlich, dass Windkraftanlagen dort errichtet werden, wo regelmäßig Wind weht. Doch eine weitere Optimierung der verbauten Komponenten, die automatisierte und datengetriebene Ausrichtung der Gondel, des Rotors und der Rotorblätter und der Einschalt- und Ausschaltgeschwindigkeit der Turbinen ermöglichen Windkraftanlagen auch dort, wo diese vielleicht vor einigen Jahren noch nicht effizient genug gewesen wären.

Faktor 1: Die Windgeschwindigkeit

Selbsterklärend hat die Windgeschwindigkeit einen großen Einfluss auf die erzeugte Menge an Windenergie und die dafür benötigte Zeit. Je stärker bzw. höher die Windgeschwindigkeit, desto schneller drehen sich die Rotorblätter und erzeugen umso mehr mechanische Energie, die durch den angeschlossenen Generator in elektrische Energie umgewandelt wird.

Jedoch sollten die Turbinen generell nur in einer bestimmten Range von Windgeschwindigkeiten funktionieren bzw. aktiviert werden. Während bei zu niedrigen Windgeschwindigkeiten die Produktion nicht effektiv bzw. generell nicht möglich ist, können zu hohe Windgeschwindigkeiten Schäden am Generator verursachen. Zwei Punkte grenzen diese Breite an zulässigen Windgeschwindigkeiten ein: Der sog. Cut-in speed (Einschaltgeschwindigkeit) und Cut-out speed (Ausschaltgeschwindigkeit). Die maximal zulässige Windgeschwindigkeit für den Betrieb liegt derzeit bei etwa 25 m/s (Meter pro Sekunde, entspricht also etwa 90 km/h), also einem beginnenden Sturm. Gierantrieb, YAW- und Pitch-Control und weitere Maßnahmen ermöglichen eine leichte Verschiebung dieser Werte bzw. Kurve, um den Wirkungsgrad weiter zu optimieren. Die größte Windkraftanlage der Welt, deren Prototyp V236-15.0 MW aktuell von Vestas im dänischen Østerild gebaut wird, ermöglicht sogar einen Cut-out speed von 30 m/s.

Faktor 2: Die Luftdichte

Auch die Luftdichte auf Höhe der Rotorblätter und Gondel wirkt sich auf die Energiegewinnung aus. Die Zusammensetzung aus Druck, Höhe und Temperatur kann zu einer höheren Energieerzeugung führen, denn je kälter die Luft, desto dichter ist sie auch und umso mehr Druck wird auf die Turbinenmotoren ausgeübt.

Die Dichte der Luft hat somit einen linearen Einfluss auf die Leistung. Bei kalten Temperaturen liefert eine Windkraftanlage bei gleicher Windgeschwindigkeit also mehr Energie als bei warmen Temperaturen. Der lineare Einfluss beträgt bei einer Temperatur von -10°C ca. 11% mehr Leistung als bei +20°C. Weitere Einflussfaktoren sind der Umgebungsdruck und die Höhe des Standorts der Anlage. Somit haben auch Hoch- und Tiefdruckgebiete einen Einfluss auf Leistung und Effizient einer Windturbine.

Faktor 3: Durchmesser der Rotorblätter

Windkraftanlagen sind darauf ausgelegt, den Durchmesser der Rotorblätter zu maximieren. So soll die Energieerzeugung optimiert werden, da größere Schaufeln es ermöglichen, mehr kinetische Kraft des Windes aufzunehmen und in elektrische Energie umzuwandeln. Schließlich wird so mehr Luft durch die Rotoren geblasen. Große Rotorblätter, die auch als „Klingen“ bezeichnet werden, benötigen jedoch mehr Platz und höhere Windgeschwindigkeiten, um gut zu funktionieren.

Wo starker Wind herrscht, also vor allem auf offenem Meer oder an Küstenstandorten, sind kleinere Türme ausreichend, um einen guten Wirkungsgrad zu erzielen. Schließlich herrschen dort bereits in geringer Höhe hohe Windgeschwindigkeiten, sowie ein homogenes Windprofil. Im Binnenland werden die Türme jedoch immer größer. Man spricht bezüglich der Höhe auch von der „Nabenhöhe“, in welcher die Nabe, welche Rotorblätter und Gondel verbindet, befestigt wird.

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